Digitale Identität und Ethik.
Macht, Vertrauen und Teilhabe.
Die Einführung der staatlichen e-ID in der Schweiz und die rasante Verbreitung digitaler Identitätslösungen markieren mehr als einen technischen Fortschritt. Sie stehen für einen tiefgreifenden Paradigmenwechsel. Wer Identität digitalisiert gestaltet nicht nur Interfaces sondern greift in gesellschaftliche Strukturen ein – in Fragen von Teilhabe Kontrolle und Vertrauen.
Digitale Identität wird in Politik und Wirtschaft häufig als Sicherheits- oder Effizienzthema verstanden. Doch genau das ist gefährlich. Wenn UX-Strategien sich auf Onboarding-Flows und Authentifizierung beschränken ohne die sozialen ethischen und emotionalen Dimensionen mitzudenken verlieren wir den Menschen aus dem Blick.
Was bedeutet es sich digital auszuweisen. Wer entscheidet was eine gültige Identität ist. Und wer bleibt zurück wenn Convenience zur Norm wird.
In meinem Beitrag stelle ich Überlegungen aus Praxis und Theorie vor die sich mit der ethischen Verantwortung von UX-Teams Produktverantwortlichen und politischen Gestalterinnen und Gestaltern befassen. Im Zentrum steht die Frage wie wir inmitten des technologischen Fortschritts den Menschen nicht vergessen. Identitätsdesign bedeutet mehr als Interface und Datenstruktur. Es bedeutet die Gestaltung von Selbstbestimmung Teilhabe und Vertrauen.